Eine gute Dachdämmung verhindert gleichermaßen das Aufheizen der Wohnräume im Sommer als auch ein starkes Auskühlen im Winter. Ohne eine ausreichende Dämmung des Daches ist ein immenser Energieverlust, vor allem von Heizenergie, zu erwarten. So gehen im Winter 10 bis 20 Prozent, in extremen Fällen sogar 30 Prozent der Heizwärme über ein schlecht oder nicht gedämmtes Dach verloren. Im Sommer ist die Folge einer mangelhaften Dämmung hingegen das schnelle Aufheizen der darunterliegenden Räume, da das Dach keinen Hitzeschutz aufweist.
Doch eine Dämmung des Daches ist nicht nur aus energetischer Sicht sinnvoll, sondern teilweise auch verpflichtend. Denn seit Anfang 2016 ist die Dachbodendämmung bei bisher ungedämmten Häusern zur Verbesserung der Energieeffizienz vom Gesetzgeber vorgegeben. Ausgenommen davon sind nur Eigentümer mit ein bis zwei Wohnungen eines Hauses, die vor Februar 2002 eingezogen sind, sowie für Besitzer eines Hauses, die einen Mindestwärmschutz im Dachgeschoss bereits eingebaut haben, der einer DIN 4108-2: 2013-02 entspricht. Zuschüsse zur Dämmung der obersten Geschossdecke kannst Du übrigens über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle oder die KfW Förderung beantragen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Dämmung. Welche davon für Dein Dach optimal ist, hängt ganz davon ab, wofür Du den Dachboden nutzen möchtest. Solltest Du die Dämmung im Rahmen eines Dachbodenausbaus als Wohnraum planen, so solltest Du dich vor dem Ausbau absichern, dass keine statischen oder baurechtlichen Vorgaben gegen eine Nutzung des Dachbodens sprechen. Gerne beraten die Experten und Expertinnen von deineBAUSTOFFE Dich bei der Wahl der Dämmung.
* Sparren= Träger der Dachkonstruktion, die von der Traufe zum Frist verlaufen.
In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Dir, wie Du Dein Dach mit einer
Zwischensparrendämmung selber dämmen kannst. Plane in jedem Fall ausreichend Zeit ein und
arbeite mit Präzision. Außerdem sind mindestens zwei Personen zur Ausführung der Arbeiten
notwendig.
Ziehe für die Arbeiten mit der Dämmung lange Kleidung und Arbeitshandschuhe an. Der Kontakt zwischen dem Material und der Haut kann auf Dauer Reizungen verursachen. Außerdem ist sind eine Schutzbrille und einen Atemschutz empfehlenswert. Beachte die Hinweise zur Verarbeitung des Materials.
Um bei der Zwischensparrendämmung die notwendige Dämmmaterialtiefe zu erreichen, muss in einigen Fällen die Tiefe der Sparren vergrößert werden, um genug Material zwischen die Holzkonstruktion zu bekommen und so eine ausreichende Dämmung zu garantieren. In der Regel sollte die Tiefe etwa 16 Zentimeter betragen. Informiere dich, welche Dämmstoffdicke für Dein Projekt optimal sind. Die Expert*innen von deineBAUSTOFFE helfen Dir gerne weiter. Zur Vertiefung der Sparren kannst Du Kanthölzer auf die Dachsparren aufschrauben, die der gleichen Breite und Länge der Sparren entsprechen. Befestige die Hölzer ausreichend. Setze etwa alle 50 Zentimeter eine Schraube in das Holz, damit die Konstruktion stabil ist.
Montiere nun die Unterspannfolie, sofern diese bei Deinem Dach noch nicht vorhanden
ist. Diese Folie verhindert, dass Feuchtigkeit von außen nach innen gelangt und die
Dämmung feucht wird. Die Folie wird zwischen den Sparren und den Dachziegeln befestigt.
Schneide dazu die Folie mit einem Cuttermesser zu und rechne einen Überstand
von 10 Zentimetern an den Seiten mit ein. Anschließend wird die Folie so gespannt, dass sie
leicht durchhängt. Der Übergang zwischen zwei Folienbahnen sollte ebenfalls mindestens 10
Zentimeter aufweisen. Die Nähte werden mit Klebeband zusätzlich verschlossen.
Nun wird die Zwischensparrendämmung angebracht. Wie der Name verrät, werden dabei
Klemmfilze zwischen den Dachbalken eingeklemmt. Für die passende Größe messe den
Abstand zwischen den Balken aus und rechne einen Zentimeter hinzu. Schneide die Dämmung mit einem Dämmstoffmesser zu. Ein gerades Brett oder ein Winkelmesser sind
hilfreich als Schneideführung.
Drücke die Dämmung zwischen die Holzstreben, sodass die Oberfläche bündig mit dem
Sparren abschließt. Drücke die Dämmung nicht zu sehr in die Lücken, sondern gebe nur leichten Druck. Der Grund: Ist das Material zu sehr gestaucht, dämmt es nicht mehr
optimal. Gehe so über die vollständige Breite jeder Reihe vor. Reste können verwendet
werden, um kleinere Lücken zu schließen, beispielsweise an den Seiten. Das ist wichtig! Denn
durch ausgelassene Hohlräume können Kältebrücken entstehen, die die Dämmung
ineffektiver machen.
Am Übergang zum Dachboden befindet sich in der Regel eine Pfette, eine Holz-Querverbindung. Diese hat einen anderen Winkel als das Dach. Übertrage den notwendigen Winkel auf die Klemmfilze, damit sich die Dämmung problemlos in das Dach einfügt.
deineBAUSTOFFE empfiehlt:
Sollte das Dach so hoch sein, dass Du nicht ohne Hilfsmittel an den oberen Teil des Daches gelangen kannst, kann es hilfreich sein, ein kleines Gerüst zu mieten und im Dachstuhl aufzubauen. Dieses steht sicher und bietet Bewegungsfreiheit zum Arbeiten.
Nachdem die Zwischensparrendämmung in die gesamte Dachfläche eingeklemmt ist, folgt die
Dampfbremsfolie. Diese wird über die Dämmung gespannt. Rolle so viel von der Folie
ab, dass Du die Breite des Daches damit bedecken kannst. Lasse die Folie an den Seiten
je zehn Zentimeter überstehen. Schneide die Folie mit einem Cuttermesser zu.
Die Folie spannst Du anschließen von links nach rechts auf und befestigst diese an den
Sparren oder an den Kanthölzern. Beginne mit der Befestigung der Folie ganz oben im
Dach. Tackere etwa alle zwanzig Zentimeter mit einem Elektro- oder Drucklufttacker eine
Tackernadel in das darunterliegende Holz. Die Folie sollte so gespannt werden, dass die Folie
zwischen den Sparren leicht durchhängt und so etwas Luft zwischen der Dampfbremsfolie
und den Klemmfilzen ist. Die folgenden Folien darunter befestigst Du exakt nach diesem
Muster und lasse die Bahnen je zehn Zentimeter überlappen. Aussparungen wie Fenster
werden erst einmal mit abgedeckt. Das Loch schneidest Du später mit dem Cuttermesser aus.
Die Folie der untersten Reihe verbindest Du ebenfalls mit Tackernadeln mit dem Boden,
sodass die Folie luftdicht abgeschlossen ist. Nun werden die Fenster mit einem Cuttermesser
freigelegt. Schneide die Folie auch dort ein, wo beispielsweise ein Balken im Weg ist und
die Folie sich deshalb wellt oder Falten wirft. Die Folie muss überall glatt sein. Auch Rohre,
die mit dem Dach verbunden sind, müssen mit Dampfbremsfolie verkleidet werden.
Verklebe die Nähte der Reihen mit dem zugehörigen Klebeband an allen Übergängen.
Ein Nahtroller, der normalerweise zum Tapezieren genutzt wird, hilft, das Klebematerial
richtig anzudrücken. An den Seiten und am Boden wird die Folie mit Dichtmasse aus der
Kartusche angeklebt. Bringe dazu einen dünnen Streifen der Masse unter dem
Überstand des Folienüberstands auf und drücke die Folie leicht an. Am besten formst Du an den Seiten eine Entlastungsschlaufe. Diese verhindert das Ein- oder Abreißen der
Dampfbremse bei der Verklebung der Folie. An den Übergängen muss doppelt verklebt
werden, sodass keine Folie mehr absteht und beide Bahnen dicht sind.
Mit MDF-Zuschnitten wird die Dampfbremsfolie nun stabilisiert, damit sie beim Aufbringen
der Holzunterkontruktion nicht einreißt. Montiere die Streifen über der Folie auf den
Sparren, wo Du später die Unterkonstruktion anschrauben möchtest.
Bringe nun die Unterkonstruktion an, auf die Du dann später die Wandverkleidung
montieren kannst. Die Unterkonstruktion besteht aus Querlatten, die über die Breite des
Raumes angebracht werden. Nutze zur Befestigung die im vorherigen Schritt
angebrachten MDF-Streifen, um die Dampfbremsfolie nicht zu beschädigen. Für einen
zusätzlichen Dämmeffekt kannst Du auch zwischen die Hölzer der Unterkonstruktion
Dämmmaterial einbringen. Dazu eignen sich Untersparrenklemmfilze. Dieses bringst Du auf
dieselbe Art an wie die Zwischensparrendämmung. Du kannst den Zwischenraum der
Unterkonstruktion auch nutzen, um Elektroinstallationen zu verlegen.
Jetzt kannst Du die Wandverkleidung anbringen. Diese kann beispielsweise aus Gipsbeton,
Gipsfaserplatten oder Profilholz bestehen. Schraube die Verkleidung auf die Latten der
Unterkonstruktion